Wie managen wir unsere Kosten?
Bisher habe ich über Themen wie den Business Modell – Ansatz, das Kundenmanagement und die kritischen Fähigkeiten geschrieben. All diese Aktivitäten sind mit Kosten verbunden, die es für ein lukratives Business Modell gekonnt zu managen gilt.
Meiner Erfahrung nach ist Kostenmanagement kein beliebtes Thema, aber Kosten sind jene Teile des Business Modells, die einerseits sicher anfallen und die andererseits sehr gut geplant und direkt beeinflusst werden können – alle anderen Elemente wie hohes Kundeninteresse, Umsätze, Vertriebswege oder Partnerbeziehungen sind mit teilweise erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Welche Elemente sind im Kostenmanagement besonders wichtig? Die erste Frage für das Business Modell sollte sein, genau zu analysieren, wieviel fixe Kosten das Business verlangt und wie viele variable Kosten möglich sind.
Viele moderne digitale Business Modelle versuchen, einen sogenannten „asset-light“ Ansatz zu verfolgen, bei dem das relativ teure fixe Anlagevermögen minimiert wird. Wenn ein Großteil der Kosten nämlich von der tatsächlichen Leistungserbringung abhängt (und nicht durch Investitionen vorgehalten werden muss), dann kann das Geschäft risikoloser hinauf und hinunter skaliert werden. Im Zuge der COVID-Krise und dem resultierenden Absatzrückgang bei vielen asset-intensiven Branchen wurde Geschäftsinhabern dieses einfache Prinzip schmerzlich vor Augen geführt.
Wenn also Transparenz über das Kostenverhalten besteht (fixe und variable Bestandteile), empfiehlt es sich, organisatorisch einen regelmäßigen Kosten-Optimierungsprozess zu verankern, der mindestens einmal pro Jahr wiederholt werden sollte. Stellen Sie sich bitte diesen Prozess wie eine jährliche Übersiedlung vor: welche Gegenstände (entspricht den Aktivitäten im Unternehmen) brauche ich eigentlich nicht mehr? Welche Sachen brauche ich unbedingt? Die beste Kosteneinsparung besteht immer darin, unnötige Aktivitäten ganz wegzulassen und nicht nur zu optimieren.
Als dritten Schritt dieser Kostenoptimierung sollte man die Devise verfolgen, die notwendigen Aktivitäten so einfach wie nur möglich zu gestalten. Erfahrungsgemäß ist eine selbstverschuldete und nicht notwendige Komplexität einer der größten Kostentreiber. In diesem Zusammenhang habe ich bei einem großen Unternehmen sogar schon die Vollzeit-Stelle „chief simplification officer“ gesehen – vielleicht nicht immer notwendig, aber die Beherzigung des „Einfachheit vor Komplexität“ – Prinzips ist allemal empfehlenswert.
Auf Basis dieser ersten Analyseschritte unterstützen wir darauf aufbauend im Detail unsere Klienten bei der Straffung des Business Modells mit firmenspezifischen Maßnahmen, u.a. der Zentralisierung, Standardisierung und Vorbereitung zur Automatisierung / Digitalisierung von Prozessen und Aktivitäten. Ein derartig straff geführtes Kostenmanagement ist die verlässliche Basis, um entsprechende Umsatzmodelle zu implementieren. Mehr dazu in meinem nächsten Blogbeitrag.